25 Jahre WARD 25 – Ein Bericht aus Sri Lanka (4/7) – Bei den Jungen von Dedunu und Don Bosco

Was 1999 mit der Gründung von Ward 25 begann, fand seine Fortsetzung bis heute, bis ins Jahr 2024.  Sri Lanka gerade in diesem besonderen Jahr selbst zu erleben, war uns ein großes Anliegen. Nicht nur des Erinnerns und der vielen Wiedersehen wegen, sondern tatsächlich, um „mittendrin“ in dem zu sein, was seit 25 Jahren unser Handeln bestimmt – im Helfen von Menschen, insbesondere von Kindern, in Sri Lanka.
Es ist uns nun ein wichtiges Anliegen, über die Höhepunkte der vergangenen Wochen im Februar und März zu berichten, weil nun mal nichts mehr authentisch ist, als das Selbstgesehene und -erlebte …

                                      BEI DEN JUNGEN VON DEDUNU UND DON BOSCO


Es passiert immer wieder – „Könnten wir doch nur mehr tun…“.
Tatsächlich steigt immer wieder dieser Gedanke gerade dann besonders in einem auf, wenn man einerseits direkt mit Not, Entbehrungen, existenziellen Sorgen, konfrontiert wird und andererseits gleichzeitig feststellt, wie wenig es eigentlich bedarf, Not zu lindern, zumindest Erleichterungen zu schaffen und – etwas Freude und Zuversicht zu bringen.
Genau dies bestimmte die eigene Gefühlslage beim Besuch von zwei Waisenhäusern in
Sri Lanka: dem Dedunu in Beruwela und dem Don Bosco Waisenhaus in Payagala (wir berichteten erstmalig im November 2021). Einerseits ist man bewegt bis bestürzt über die Einzelschicksale und die Umstände, die die Jungen im Alter von 2 bis 18 Jahren in diese Einrichtungen brachten, fassungslos über die mangelnde Unterstützung für diese Heime von staatlicher Seite. Andererseits beeindruckt es, die Kinder dort zu erleben, wie sie mit ihrem tragischen Hintergrund selbst unter den notgedrungen widrigen Umständen umgehen und ihre Lebensfreude zeigen. Das Betreuungspersonal gibt sein Bestes, trotzt seit Jahren den Entbehrungen und Einsparungen, zu denen alle dort gezwungen sind.

Was Wunder, wenn es an Tagen wie denen unseres Besuchs für alle Beteiligten eine große Freude ist, sich – wir hatten es versprochen  – wiederzusehen oder auch sich endlich einmal persönlich kennen zu lernen.
In beiden Häusern wurden wir als Freunde begrüßt, wurden als Freunde empfangen, wurden mit kleinen Reden, eigens vorgetragenen Liedern und spontanen Tanzeinlagen willkommen geheißen. Allein daran waren ihre Lebensfreude, ihr Talent, ihre Neugier und ihr Interesse abzulesen, spätestens, als es die Möglichkeit gab, einzelne kleine Gespräche mit den Kindern selbst zu führen. Wie gern hätte man von diesem oder jenem noch etwas mehr erfahren, aber die Zeit dort verging wie im Fluge …
Am Ende der Stunden jedoch gab es dort noch das, was für uns steht und so auch bei dieser Reise selbstverständlich war: Niemals mit leeren Händen zu kommen!
Wir brachten auf Wunsch des Heimpersonals fertig vorbereitete Pakete mit, die jeweils Bettzeug, Handtücher, verschiedene Körperpflegemitteln und Waschmittel (!) enthielten.
So war es denn für uns ein unvergleichliches Erlebnis, insgesamt 79 dieser Pakete an alle
79 jungen Bewohner beider Häuser verteilen zu können.

Von uns als kleinem Verein war das wiederum eine ziemlich große Spende und wir konnten ja eigentlich ganz zufrieden sein – und trotzdem kam dann doch wieder dieser Gedanke auf: 
siehe oben ..
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DEDUNU Orphanage








DON BOSCO Orphanage





25 Jahre WARD 25 – Ein Bericht aus Sri Lanka (3/7) – Bei unseren Partnerschulen

Was 1999 mit der Gründung von Ward 25 begann, fand seine Fortsetzung bis heute, bis ins Jahr 2024.  Sri Lanka gerade in diesem besonderen Jahr selbst zu erleben, war uns ein großes Anliegen. Nicht nur des Erinnerns und der vielen Wiedersehen wegen, sondern tatsächlich, um „mittendrin“ in dem zu sein, was seit 25 Jahren unser Handeln bestimmt – im Helfen von Menschen, insbesondere von Kindern, in Sri Lanka.
Es ist uns nun ein wichtiges Anliegen, über die Höhepunkte der vergangenen Wochen im Februar und März zu berichten, weil nun mal nichts mehr authentisch ist, als das Selbstgesehene und -erlebte …

BEI UNSEREN PARTNERSCHULEN

Es war nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe und eine Selbstverständlichkeit, sondern auch ein besonderes persönliches Bedürfnis, unsere Partnerschulen in Sri Lanka endlich wieder einmal selbst zu besuchen. Diese Besuche hatten in erster Linie zum Ziel, die jahrelangen Beziehungen zu vertiefen, den gegenseitigen Austausch zu fördern und den Gedanken von Verbundenheit und Vertrauen weiter zu stärken.
Derzeit bestehen drei Schulpartnerschaften* mit Schulen in Sri Lanka und zwar zwischen
                            dem Gymnasium am Silberkamp in Peine (Nieders.) und
                                   der Kithalangamuwa School in Dunumala,
                           der Ernst-Reuter-Schule Edermünde (Hessen) und
                                  der Prathiba Primary School in Kunduruwawela,
                          der Grundschule im Drammetal in Dramfeld (Nieders.) und
                                 der Balawala Primary School
in Giriulla
Alle Partnerschulen in Sri Lanka liegen in der Nordwest-Provinz, etwa 70 km von Colombo entfernt.

Jeder einzelne dieser Besuche war ein Erlebnis der besonderen Art, auch wenn sich die Abläufe ähnelten:
Einem überwältigend herzlichen Empfang durch Schulkinder, durch das Lehrpersonal und auch durch örtliche Vertreter folgten feierliche Zeremonien, wie das Hissen der Länderfahnen, das Pflanzen eines Baums, das Anzünden der Dochte am Pol Thel Pahana**. Es folgten Reden der Schulleitung, von SchülerInnen, Lehrern und Elternvertretern, die vor allem große Dankbarkeit für die bisherige Unterstützung sowie Grüße an die jeweilige Partnerschule beinhalteten. Letztlich brachte man darin stets die Hoffnung und den Wunsch zum Ausdruck, dass sich die partnerschaftlichen Beziehungen weiter festigen mögen. Was dann folgte, waren überall wunderschöne und eindrucksvolle Darbietungen der Kinder aller Klassenstufen: allesamt geprägt von Leidenschaft, Freude, viel Talent und ganz offensichtlich auch von vorangegangenem großen Aufwand zum Proben, für das Nähen von Kostümen u.v.m. …
Gleichsam als Dank dafür, aber auch und besonders, weil diese Dinge in Sri Lanka für die Familien teuer, für alle Kinder jedoch so wichtig sind, erhielt jede Schülerin und jeder Schüler der 3 Schulen ein großes Paket mit Schreibmaterialien und -utensilien. Insgesamt waren es am Ende 300 (!) solcher Pakete, die bei allen Kindern sichtbar große Freude und Stolz auslösten.

Selbstverständlich war jeder dieser Tage durch eine Vielzahl von einzelnen Begegnungen und Gesprächen begleitet. Allesamt brachten sie zum Ausdruck, dass man seitens der Schule in
Sri Lanka eine tiefe Befriedigung darin empfindet, mit der Schule in Deutschland einen verlässlichen und engagierten Partner gefunden zu haben, dem das Schicksal ihrer Schule und ihrer Kinder nicht gleichgültig ist. Es war aber auch das Bestreben spürbar, künftig noch mehr voneinander zu erfahren, sich noch intensiver auszutauschen.

Es gab keinen Abschied, der nicht mit nochmaligen herzlichen Grüßen an die Partnerschule und dem beiderseitigen Wunsch nach einem baldigen gesunden Wiedersehen geendet hätte!

Alle Grüße und Wünsche wurden zwischenzeitlich an die Partnerschulen hier überbracht und dabei überall von diesen drei denkwürdigen und unvergesslichen Februar-Tagen in Sri Lanka berichtet.

    Hier nur einige der vielen Impressionen …

15. Februar, Kithalangamuwa School





 

                                                   21. Februar, Prathiba School









                                                  27. Februar, Balawala School







 

  *  s. Projekte > Schulprojekte > Schulpartnerschaften

** Öllampengestell, das Anzünden der Dochte durch Vertreter eines Treffens ist ein
     gemeinschaftlicher Akt, der Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftsgeist fördert


 

25 Jahre WARD 25 – Ein Bericht aus Sri Lanka (2/7) – Mit Patenkindern auf Station

Was 1999 mit der Gründung von Ward 25 begann, fand seine Fortsetzung bis heute, bis ins Jahr 2024.  Sri Lanka gerade in diesem besonderen Jahr selbst zu erleben, war uns ein großes Anliegen. Nicht nur des Erinnerns und der vielen Wiedersehen wegen, sondern tatsächlich, um „mittendrin“ in dem zu sein, was seit 25 Jahren unser Handeln bestimmt – im Helfen von Menschen, insbesondere von Kindern, in Sri Lanka.
Es ist uns nun ein wichtiges Anliegen, über die Höhepunkte der vergangenen Wochen im Februar und März zu berichten, weil nun mal nichts mehr authentisch ist, als das Selbstgesehene und -erlebte …

MIT PATENKINDERN AUF STATION

Von Beginn an, seit Bestehen von Ward 25 in Sri Lanka, ist es eine der schönsten und wichtigsten Aufgaben, alle Ward 25 – Patenkinder an ein regelmäßiges soziales Engagement im eigenen Land heranzuführen. „Unsere“ Kinder sollten mit Sehen und Kennenlernen die Überzeugung gewinnen, dass und wie sie auch als Kinder anderen Kindern helfen können.
Es sollte sich bei ihnen hierfür ein entsprechendes inneres Bedürfnis entwickeln können, es selbst und von allein zu tun. Zu Beginn war es jahrelang das National Hospital in Colombo
(u.a. mit der namensgebenden Station „Ward 25“), seit bald 15 Jahren ist es das hauptstädtische Lady Ridgeway Hospital, das größte Kinderkrankenhaus des Landes, das bis heute Gelegenheit bietet, diese Grundidee zu realisieren.

Hierzu trifft sich eine jeweils festgelegte Gruppe unserer Patenkinder zu den monatlichen
Poya Days (Full Moon Days, Feiertage in Sri Lanka) in Colombo, stellt gemeinsam kleine Päckchen mit Dingen des täglichen Bedarfs zusammen, besucht und beschenkt damit kleine Patienten auf verschiedenen Stationen des Krankenhauses.

Jüngst selbst (wieder mal) dabei gewesen zu sein, war wichtig und schlicht beeindruckend.
Zum einen wurde wieder einmal deutlich, unter welchen Bedingungen die dortigen Kinder
die Tage verleben müssen (s. Fotos). Das gilt auch für die Mütter, die verpflichtet sind (!), sich dort 24 Stunden um die Aufsicht und Versorgung ihres Kindes zu kümmern. Hierzulande wohl undenkbare Zustände …
Zum anderen waren es natürlich die freudigen Gesichter der beschenkten Kinder und ihrer Mütter. Jemand hat an diesem Tag an sie gedacht, hat sie beschenkt, hat sie sicher auch in der Hoffnung bestärkt, dass alles gut wird …

Und die Patenkinder? Alle ihre Mühen – die recht langen Fahrten nach Colombo und zurück in ihren Heimatort, das gemeinsame Vorbereiten, das Verpacken, die Stunden im Krankenhaus – sie wurden belohnt: Trotz des dort gesehenen Leids und des empfundenen Mitgefühls für die kleinen Patienten – sie erlebten am Ende Freude. Freude beim Schenken, Freude beim Freude bereiten!

            Fotos u.a.:
            Ward 25 (
Neurologie ), Ward 24 ( Nephrologie),
            Ward 22 (Cataract, Partner des W25-Cataract-Projekts)

 

25 Jahre WARD 25 – Ein Bericht aus Sri Lanka (1/7)   –   In der Hiri Galgodella School

Was 1999 mit der Gründung von Ward 25 begann, fand seine Fortsetzung bis heute, bis ins Jahr 2024.  Sri Lanka gerade in diesem besonderen Jahr selbst zu erleben, war uns ein großes Anliegen. Nicht nur des Erinnerns und der vielen Wiedersehen wegen, sondern tatsächlich, um „mittendrin“ in dem zu sein, was seit 25 Jahren unser Handeln bestimmt – im Helfen von Menschen, insbesondere von Kindern, in Sri Lanka.
Es ist uns nun ein wichtiges Anliegen, über die Höhepunkte der vergangenen Wochen im Februar und März zu berichten, weil nun mal nichts mehr authentisch ist, als das Selbstgesehene und -erlebte …

                                              IN DER HIRI GALGODELLA SCHOOL
                             
Von Ward 25 wurden in den vergangenen 25 Jahren weit über 140 (!) Schulen besucht und stets waren diese Besuche mit Hilfe der verschiedensten Art verbunden: sowohl für die dortigen etwa 25.000 Schulkinder, als auch für die Schulen selbst. Es sind besonders kleine und mittlere Schulen, oft in abgelegenen Gegenden, immer extrem unterversorgt, die unsere Aufmerksamkeit haben. Genauso eine, wie jüngst die Hiri Galgodella – School unweit Kalutara, etwa 40 km südlich von Colombo …

Unser Besuch wurde für die kleine Schule zum „Großereignis“:  viele Bewohner der Gegend waren zur Schule gekommen, die Kinder, die Eltern, die Verwandten und natürlich war auch das Lehrpersonal da. Die zeremonielle Begrüßung, die freundlichen und erwartungsfrohen Gesichter, die aufwändige und bunte Ausgestaltung der bescheidenen Räumlichkeit für diese Veranstaltung waren von Beginn an Eindrücke, die zeigten, welche Bedeutung man unserem Besuch zukommen ließ. Was dann folgte, waren lange vorher einstudierte tolle Darbietungen der Kinder einzelner Klassenstufen in farbenfrohen Kostümen. Es wurden auf Singhalesisch und Englisch Reden gehalten, von Kindern, Eltern, der Schulleitung – alle geprägt vom Gedanken der Freude und Dankbarkeit. Dann war es soweit – ausnahmslos alle 85 Kinder der Schule erhielten ein großes Paket mit Schul- und Schreibmaterialien. Das ist etwas, dessen volle Bedeutung man nur ermessen kann, wenn man weiß, welche Mühe es bei den immens gestiegenen Kosten in allen Bereichen den dortigen meist mittellosen Farmer-Familien macht, überhaupt die Grundexistenz zu sichern… Mitzuerleben, wie unsere Hilfe an diesem Tag angenommen und welche Freude sie ausgelöst hat, war schlicht bewegend und unvergesslich. Sehr feierlich wurde es am Ende noch, als die Nationalhymne Sri Lankas von allen Anwesenden gesungen wurde. Es waren letztlich aber besonders die Begegnungen mit den Kindern, das gemeinsame Lachen, die Gespräche mit den Lehrerinnen und dem Lehrer, mit der Elternvertreterin, der Rundgang über das Schulgelände, was uns noch einmal in dem Eindruck bestärkte, hier willkommen zu sein und dass man das Engagement von Ward 25 wertschätzt.

Hier einige Impressionen von diesem Tag:

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                 Überraschung! Am Abend landesweit im TV!

Seife oder Schokolade ?

Natürlich gibt es bei nahezu allen Ward 25 – Kinderprojekten, die mit einer Übergabe bzw. der Verteilung von Spenden verbunden sind, immer vorher die Frage zu klären, welche Dinge denn am ehesten eine Not lindern, einen dringenden Bedarf decken und damit auch eine Familie entlasten. Gleichzeitig sollten diese Dinge aber nicht „nur vernünftig“ sein, sondern einfach auch nur Freude bereiten, denn es geht hier ja um Kinder. Möglich und leicht wäre das ohne Zweifel z.B. mit der Verteilung von Süßigkeiten, denn sie werden auch in Sri Lanka von allen Kindern geliebt.  Ward 25 hat jedoch in den fast 25 Jahren seines Bestehens unverändert die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Kinder dort – vor die Wahl gestellt – ein Stück Seife einem Stück heißgeliebter Schokolade vorziehen würden. Das heißt, die „Freude über das Notwendige“ überwiegt in Sri Lanka selbst bei Kindern.

Geboren ist diese Einstellung aus der permanenten Lebenssituation am Existenzminimum, aus dem ständigen Zwang zur Sparsamkeit, zum Haushalten, zum Verzicht, letztlich – zum Überleben.

Spürbar ist dies bei allen unseren Aktionen dieser Art, so zuletzt wieder beim Besuch von drei weiteren Schulen, deren Kinder mit einem Paket aus Handtüchern, Taschentüchern, Zahnpasta, Zahnbürsten, Shampoo, Hautcreme und Seife überrascht wurden. Die Schülerinnen und Schüler der Siri Sidath Primary School in Kotuwella/Pannala, der Maholawa Primary School in Maholawa und der Wallawa Primary School in Giriulla erhielten knapp 300 dieser Pakete. Sie haben nicht nur Freude und Dankbarkeit bei den Kindern ausgelöst, sondern auch bei uns von Ward 25, die wir es „vor Ort“ und aus der Ferne miterleben durften.

Trotzdem wird es noch genügend Gelegenheiten geben, dies zusätzlich auch mal mit einer Tafel Schokolade zu toppen…;-)
































 



Poya Days – Wenn Kinder Kindern helfen…

In Sri Lanka sind die Vollmond-Tage Feiertage. Diese Poya Days dienen vor allem den Buddhisten der inneren Einkehr und Besinnung. Für die Ward 25 – Patenkinder ist dies ein Tag, um einer besonders wichtigen wie schönen Verpflichtung nachzukommen: Patienten ihres Alters in einem Krankenhaus zu besuchen, um ihnen neben einigen nützlichen kleinen Dingen Freude und Aufmerksamkeit zu schenken.

Diese Tradition ist seit Bestehen von Ward 25 fester Bestandteil unseres Patenschaftsprogramms.

In der praktischen Umsetzung sieht es so aus, dass sich zu fast allen Poya Days des Jahres reihum 10- 12 Patenkinder mit ihren (meist) Müttern in Colombo mit der Ward 25 Group treffen. Immerhin sind das 10 Poya Days im Jahr, so dass jedes Patenkind mindestens zwei Mal im Jahr daran teilnimmt. Dann werden von ihnen gemeinsam die Geschenkpäckchen mit den kleinen Artikeln zusammengestellt und verpackt. Dazu gehören u.a. Seife, Zahnpflegemittel, Tee, Shampoo, Cremes. Dinge, die von den Kindern und ihren Eltern während und nach dem Krankenhausaufenthalt besonders geschätzt werden.

Davon konnte man sich erst vor ein paar Tagen wieder überzeugen, als sich wiederum eine Ward 25 – Kinderdelegation mit ihren Päckchen zum Lady Ridgeway Hospital in Colombo auf den Weg machte, dem größten Kinderkrankenhaus des Landes. Diesmal wurden die Stationen Cataract (Grauer Star), Neurologie und Kinder mit Nierenleiden besucht.

Eigentlich muss man es selbst einmal erlebt haben:
Die kleinen Patienten mit ihren gesundheitlichen Problemen den dortigen dürftigen Zuständen und meist langen Wartezeiten ausgesetzt zu sehen, ist allein schon bewegend. Zudem sind dort meist ihre Mütter mit am Bett, die sich um Aufsicht und Pflege kümmern müssen (!).
Um so bewegender ist dann das Erstaunen und die Freude, wenn plötzlich andere Kinder auftauchen, ihnen kleine Geschenke machen, sich mit ihnen unterhalten, ihnen einfach auf ihre Art zeigen, dass sie nicht allein sind…

Uns ist es sehr wichtig, dass „unsere“ Kinder weiterhin diese Erfahrung machen, dass sie erfahren und lernen, dass und wie man auch als Kind anderen Kindern helfen kann.

Bei der Vorbereitung




Glücksmoment für Heimkinder

Dass in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation des Landes mit Inflation, Preissteigerungen und Versorgungsengpässen besonders die Einrichtungen betroffen sind, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, überrascht nicht. Hierzu gehören auch und besonders die etwa 370 Waisenhäuser und Kinderheime mit etwa 21.000 Kindern und Jugendlichen in Sri Lanka. Der weit überwiegende Teil dieser Heime könnte ohne Spenden nicht überleben.

Ward 25 weiß durch viele Besuche dort, dass selbst nur begrenzt mögliche Unterstützung für ein solches Heim höchst willkommen ist
(s.u.a. https://ward25.de/2022/11/ ).

Jüngst war es nun ein Besuch im Apeksha Vijitha Girls Orphanage, einem kleinen Waisenhaus für 15 Mädchen in Beruwela. Wieder waren es vor allem Bettwäsche, Kopfkissen, Handtücher, Zahnputzzeug und Seife – also „nur“ ganz einfache Dinge – die große Freude und Erleichterung gebracht haben. Solche Art von Zuwendungen gehören dort eben nicht zu den Selbstverständlichkeiten!
Kinder und Jugendliche mit ihrer tragischen Vorgeschichte und mit ihren jetzigen Lebensumständen in einem Heim – gerade für sie sind solche Glücksmomente Teil der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Um so mehr ist und bleibt dies für Ward 25 Anlass und Bedürfnis, hier auch weiterhin zu helfen.

 


Für Sport und Spiel an Sri Lankas Schulen

Es ist müßig, sie zu beschreiben, denn jedermann kennt die Bedeutung von sportlichen und spielerischen Aktivitäten für Kinder. Wie überall geht es dabei auch in Sri Lanka natürlich zuallererst um die Entwicklung der körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten, aber auch um Lebensfreude, um Spass, um Entspannung und – eben speziell dort – auch um Ablenkung von den häuslichen, durch Armut bedingten Sorgen.

An Sri Lankas Schulen kommt das zu kurz, weil neben qualifiziertem Personal, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen einfach Sport- und Spielgeräte fehlen. Dinge, wie Bälle, Schläger, Springseile und dgl. animieren allein schon durch ihr Vorhandensein zu Sport und Spiel, zu Lust auf Bewegung, zu gemeinsamen sportlichen und spielerischen Aktivitäten.

Ward 25 in Sri Lanka kennt die Situation und die Bedürfnisse an den Schulen ihres Landes seit Jahren sehr gut. So wurde seit Bestehen von Ward 25 immer wieder Schulen auch in dieser Hinsicht geholfen.
Letzte Beispiele: die Ananda Balika School und Naaga Pokuna School.
Beide recht abgelegenen und unterversorgten Schulen traten mit einer entsprechenden Bitte an Ward 25 heran, um ihren Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten für Sport, Spiel und Freizeitbeschäftigungen bieten zu können. Ward 25 war also vor Ort und kam nicht mit leeren Händen …

Ebenso müßig ist es nun, zu beschreiben, wie sich die Kinder über all die neuen Dinge freuten und sie gleich voller Enthusiasmus in Beschlag nahmen … Eine weitere Bestätigung dessen, wie wichtig eben auch diese Art von Unterstützung ist!

Anbei einige Impressionen von den Tagen der Übergabe.

Bei dieser Gelegenheit aber auch ein paar Fotos von den Zuständen, wie sie für diese und ähnliche Schulen Sri Lankas typisch sind …

Hoffnung für Sayul

Das Ward 25 – „Cataract – Project“ ist seit annähernd 15 Jahren fester Bestandteil unserer Hilfsprogramme in Sri Lanka. Warum das so ist, liegt auf der Hand – Kindern, die an Grauem Star erkrankt sind, ihr Sehvermögen zurückzugeben oder überhaupt erst zu schenken, gehört sicher zum Wichtigsten und Schönsten, was man für ein Kind und damit auch für seine Eltern tun kann.

Immer wieder erfahren wir dabei von unterschiedlichen Einzelschicksalen, die sich jedoch in einem ganz entscheidenden Punkt gleichen: die Eltern können schlichtweg nicht das Geld für die notwendige Operation aufbringen, genauer gesagt, für die hierzu notwendige Linse (um die 90 Euro), was – gerade in ländlichen Gebieten – oft einem Monatslohn entspricht, der so schon kaum zum Leben reicht.

Der kleine, etwas über 1 Jahr alte Sayul aus Thissamaharamaya im Süden des Landes wurde mit Grauem Star auf beiden Augen geboren. Der Vater ist Hilfsarbeiter, die Familie lebt in großer Armut. Über mühselige Umwege gelang es ihnen, wenigstens eine Überweisung für die Augenklinik im Lady Ridgeway Kinderhospital in Colombo zu bekommen. Dort erfuhr Ward 25 von der dringenden Suche nach einem Spender für eine Linse (die Operation selbst ist kostenlos). Es gab natürlich kein Zögern und so hat Sayul bereits die erste Operation am rechten Auge hinter sich gebracht (siehe Foto). Das zweite Auge wird operiert, wenn alles weiterhin gut verläuft. Voraussetzung allerdings ist in Sri Lanka wiederum: es wird ein Spender für eine zweite Linse gefunden…  Ward 25 steht jedenfalls dafür bereit! Es gibt also die begründete Hoffnung, dass Sayul tatsächlich sein volles Sehvermögen erhalten wird.

Die tiefe Dankbarkeit seiner Eltern, die Ward 25 Sri Lanka erleben durfte, ist ein Ausdruck dessen, wie tief die Verzweiflung für sie vorher gewesen sein muss und wie groß die Hoffnung nun auf ein gutes Ende für ihren Sayul…

Im Lady Ridgeway Hospital for Children

Jüngst ging es darum, den kleinen Patienten des Lady Ridgeway Hospitals in Colombo einfach etwas Freude und Abwechslung vom tristen Klinikalltag zu verschaffen, in dem ihnen auf Station zahlreiche Schreib- und Zeichenmaterial-Sets übergeben wurden. Das löste große Freude aus und war natürlich höchst willkommen, da dies den oft unsäglich langen Aufenthalt für sie zumindest etwas erträglicher macht.

Seit 10 Jahren sorgt Ward 25 immer wieder dafür, dass in diesem größten Kinderkrankenhaus Sri Lankas in Colombo Versorgungsmängel schnellstmöglich und unbürokratisch beseitigt werden.
Dies ist eigentlich Aufgabe des Gesundheitsministeriums bzw. der zuständigen staatlichen Stellen, aber – wie nahezu überall in Sri Lanka – ist man damit überfordert. Im Lady Ridgeway Hospital ist dadurch die medizinische Versorgung von Kindern permanent eingeschränkt und gefährdet. Diese Kinder, ihre Eltern, aber auch das medizinische Pflegepersonal sind die Leidtragenden der seit Jahren bestehenden und sich immer weiter verschlimmernden Situation. So müssen beispielsweise die Kosten für die meisten Medikamente (sofern überhaupt im Land erhältlich) sowie für viele Untersuchungen und Tests von den Angehörigen übernommen werden! Was dies für die überwiegend armen Familien bedeutet, kann man sich hier kaum vorstellen … Es gibt zwar drei tägliche Mahlzeiten im Krankenhaus, aber deren Nährwert und Qualität sind äußerst dürftig. Bettzeug, Windeln, Körperpflegemittel usw. müssen die Eltern bereitstellen. Wartezeiten auf Operationen von nicht selten bis zu einem Monat bedeuten erhebliche Belastungen für die Mütter, die meist Tag und Nacht bei ihren Kindern bleiben. Sie übernachten auf Stühlen oder auf dem Boden, auch weil das Personal mit der Pflege und Zuwendung für die kleinen Patienten überfordert ist.

Ward 25 kann keine größeren medizinischen Einrichtungen, Geräte oder Leistungen zur Verfügung stellen. Es sind jedoch oft kleinere, dringend notwendige Dinge, die unmittelbar und schnell helfen, die Linderung oder Erleichterung verschaffen. Dazu gehörten in der Vergangenheit z.B. div. Medikamente, augen- und zahnärztliche Hilfsmittel, OP-Material, Betten, Bettwäsche, Matratzen, medizinische Messgeräte, Waagen, Heißwasseraufbereiter, Hygiene-Artikel, Babyartikel, … (Beispiele siehe Fotos unten)

Immer wieder wurde in all den Jahren durch das Krankenhaus seitens einzelner Stationen
bei Ward 25 um Hilfe angefragt, weil es um „Shortages“ (Engpässe) bei bestimmten Artikeln ging. Ward 25 wird auch künftig bei jedem Hilferuf reagieren, denn es geht letztlich um die dortigen Kinder. Ihnen dort und überall zu helfen, bleibt unser erstes Anliegen.