Das Don Bosco Boys Orphanage Payagala – ein Waisenhaus etwa 60 km von Colombo entfernt an der Südwestküste gelegen, ist das „Zuhause“ von derzeit 54 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren. Sie sind vornehmlich aus drei Gründen dort:
– die Eltern leben nicht mehr
– auf gerichtliche Anordnung hin
– durch Bewährungshelfer veranlasst.
Wie für die allermeisten Waisenhäuser Sri Lankas ist die staatliche Unterstützung mehr als dürftig (für das Payagala-Waisenhaus z.B. nur 20-25 Cent pro Tag und Kind!). Sie werden zwar staatlich überwacht, es sind aber vorrangig die Kirchen und Spendengelder, die für den Unterhalt sorgen (müssen). Die Betreuer – von der Kirche nur mit einem äußerst kleinen Gehalt versorgt – sind zwar mehr oder weniger motiviert, aber oft überfordert. Vielen von ihnen fehlt es an Mitgefühl.
Die Kinder und Jugendlichen erfahren demzufolge in den Waisenhäusern Sri Lankas zusätzlich zur ohnehin bitteren Tragödie ihres eigenen Schicksals weiter Entbehrungen, härteste Regeln, Vorschriften und Auflagen kennen. Oft sind sie Schikanen und teilweise sogar Misshandlungen ausgesetzt. Bewährungshelfer kommen monatlich vorbei, nehmen Bedarfe, Wünsche auf, aber – es tut sich danach so gut wie nichts. Kein Wunder, dass viele Kinder und Jugendliche immer wieder versuchen, sich aus den Waisenhäusern unerlaubt abzusetzen.
Um zumindest erst einmal den ganz offensichtlichen Bedarf an Artikeln für die Hygiene abzudecken, erhielten alle 54 Kinder und Jugendliche von Ward 25 ein entsprechendes Päckchen mit Handtuch, Seife und Zahnputzzeug sowie ein neues Bettlaken. Die Freude darüber war unübersehbar …
Das Don Bosco Boys Orphanage Payagala ist eine Welt, die wir hier so nicht kennen.
Wie so oft lassen uns solche Einblicke einerseits fassungslos zurück, andererseits bestärken sie uns aber auch in dem Bedürfnis zu helfen – wohl wissend jedoch, dass hier jede Art Hilfe nicht das ersetzen kann, was den jungen Bewohnern dort am meisten fehlt : Liebe und Zuneigung.
Es werden mit dem Waisenhaus in Payagala künftig weitere Aktivitäten abgestimmt, um zumindest die dortigen Lebens- und Wohnverhältnisse zu verbessern, etwas für die Schulbildung zu tun, letztlich aber auch und vor allem – um den Kindern und Jugendlichen das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein …