„Gesundheit ist das größte Geschenk“ lautet die aus dem Singhalesischen übersetzte Überschrift auf einer der Bekanntmachungen in und um Horawadunna, einem kleinen Ort in ländlichem Gebiet, ca. 70 km nordöstlich von Colombo entfernt, die das jüngste „Ward 25 – Medical Camp“ ankündigten. Am Ende des Textes heißt es „Jeder ist willkommen“…
Menschen in Sri Lanka – besonders auf dem Lande – leiden schwer unter der kaum entwickelten medizinischen Grundversorgung. Es sind lange und oft nur schwierig zu bewältigende Wege bis zur nächsten Arztstation, in der Regel stundenlange Wartezeiten, hinzu kommen sehr schwer oder nicht aufzubringende Kosten für diverse Medikamente …
Ward 25 begann schon vor über 15 Jahren damit, mobile Arztpraxen bzw. Sprechstunden, sogenannte Medical Camps, für die Bevölkerung vor Ort zu organisieren. Bislang letztes Beispiel war Anfang des Jahres das Medical-Camp in Horawadunna. Die Räumlichkeiten stellte die dortige Schule zur Verfügung, die eine Ward 25-Partnerschule des Gymnasiums in Peine ist. Es wurde von den dortigen Helfern alles Notwendige umgesetzt, u.a. wurden die Bekanntmachungen in der Gegend angebracht, Mobiliar geräumt und beschafft, die Räumlichkeiten zweckmäßig vorbereitet. Durch die Ward 25 Group wurden für diesen Tag 8 Ärztinnen, 2 Pharmazeuten und 2 Optiker gewonnen, die sich freiwillig und kostenlos zur Verfügung gestellt haben, es wurden aus Spendenmitteln gebräuchliche Medikamente beschafft und bereitgestellt, alle angefallenen Transporte übernommen.
Die Resonanz am Tag der Öffnung war überwältigend. Bereits früh drängten sich die Menschen. Jeder wurde registriert, jeweils einem Arzt bzw. Spezialisten zugewiesen, von diesem befragt und untersucht. Es wurden Rezepte ausgestellt, die meisten Medikamente gleich an Ort und Stelle ausgegeben. Es wurden Überweisungen ausgeschrieben, sofern gesundheitliche Probleme nicht gründlicher diagnostiziert oder behandelt werden konnten.
Bei fast 250 Besuchern des integrierten „Eye-Camps“ wurde von den beiden Optikern das Sehvermögen untersucht. Mit diesen Angaben konnten einige Tage später für jeden Einzelnen passgerechte (!) Brillen – natürlich kostenlos – zur Verfügung gestellt werden! Dass Menschen – oft nach Jahren! – endlich wieder richtig sehen und lesen können, war Allen von Anfang an ein ganz wichtiges Anliegen.
Am Ende des Tages wurden nahezu 500 (!) Männer, Frauen und Kinder gezählt, die diese Gelegenheit für eine „Sprechstunde vor Ort“ genutzt haben. Die Anerkennung, Dankbarkeit und Freude der Menschen war eine volle Bestätigung dessen, was beabsichtigt war. Dies hinterließ bei allen Beteiligten eine tiefe Befriedigung. Die Mühen des ansonsten überaus anstrengenden und langen Tages waren schnell vergessen.
Das nächste Ward 25-Medical Camp und -Eye-Camp sind jedenfalls schon geplant …