Das „Tsunami-Dorf“ Payagala – Möglichkeiten und Grenzen eines Ward 25-Projekts

Die im Nach-Tsunami-Jahr 2005 hierzulande erlebte der Hilfsbereitschaft ist uns allen noch in guter Erinnerung. Gleichzeitig galt es damals jedoch, die vergleichsweise immensen Spenden in Sri Lanka gezielt und effektiv einzusetzen. Hierzu gehörte die große Spende eines süddeutschen Sinfonieorchesters. Ward 25 bestand damals diese Prüfung, indem es unter vielschichtigen Problemen mit Hilfe dieser Spende gelang, in Payagala, ca. 70 km südlich von Colombo, ein kleines „Dorf im Dorf“ mit 10 einfachen Wohnhäusern und einem Kindergarten für die Opfer der Flutkatastrophe zu errichten. Die Infrastruktur war noch unzureichend, aber – die betroffenen Familien hatten ein neues, solides Dach über dem Kopf unter dem es sich endlich wieder würdig leben ließ.
Damit waren diese Mittel jedoch so gut wie aufgebraucht und Ward 25 in Sri Lanka konnte und musste sich wieder ganz dem Hauptanliegen – für die Kinder Sri Lankas da zu sein – widmen. Dies bedeutete jedoch auch, dass ab dann die Kommune bzw. die örtlichen und regionalen Behörden ihre Verantwortung zur Entwicklung der Infrastruktur und zum Erhalt des Dorfes insgesamt wahrzunehmen hatten.

Um es kurz zu machen – dies hat sich über die letzten 15 Jahre gesehen leider nicht erfüllt. Ein Mitglieder-Ehepaar sah zuletzt im Januar 2020 bei einem Besuch , dass die Einrichtungen zur Wasserversorgung marode, Wege unbefestigt, der Kindergarten aufgelöst, Häuser im reparaturbedürftigen Zustand waren.

Durch eine äußerst großzügige Spende dieses Paares konnte – wenn auch erst nach Verhandlungen mit Vertretern der Kommune – durch die Bewohner zumindest ein Teil dringend notwendiger Reparaturarbeiten in Auftrag gegeben oder selbst durchgeführt werden. Insbesondere Türen und Fenster wurden erneuert, Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten für eine verbesserte Wasserversorgung wurden realisiert sowie weitere Mittel für die Überprüfung und Ausbesserung am Rohr- und Brunnensystem bereitgestellt.

Auch wenn hier und da auch einmal die Frage nach der Eigeninitiative der Bewohner gestellt werden musste – es gab da durchaus Defizite – sind diese an der Armutsgrenze lebenden Familien finanziell meist schlichtweg überfordert. Übereinstimmend kam von ihnen zum Ausdruck, dass es bereits seit Jahren seitens der Kommune generell an Unterstützung und wohl auch Interesse gemangelt hätte und sie sich allein gelassen fühlen.

Durch Ward 25 allein lässt sich künftig allenfalls sporadisch und punktuell etwas am Zustand des Dorfes verbessern. Dies ist einerseits abhängig von zweckgebundenen Spenden, andererseits  von freien Kapazitäten neben der Hauptarbeit – den Ward 25 -Projekten speziell für Kinder.

So muss es nach derzeitigem Stand dabei  bleiben – Ward 25 wird, wie in Payagala, generell nicht die Aufgaben und Verantwortlichkeiten einer Kommune  zur Nachhaltigkeit übernehmen können.
Hier liegen sie, die Grenzen unserer Möglichkeiten …