Nach dem Medical- und Eye-Camp 2020 (Bericht s. unter April 2020) musste das geplante nächste Projekt dieser Art durch die vielen coronabedingten Einschränkungen und Auflagen immer wieder verschoben werden. Hinzu kamen im vergangenen Jahr die politischen und wirtschaftlichen Unruhen, verbunden mit immensen Preissteigerungen, extremen Versorgungslücken und damit kaum noch zu bewältigenden zusätzlichen Lasten für die Bevölkerung. Dies betraf und betrifft nach wie vor besonders auch die gesundheitliche Versorgung auf dem Lande.
Im Februar war es nun jedoch wieder soweit: Ward 25 rief zum Medical- und Eye-Camp 2023!
Es fand diesmal in der Kadirapola Primary School statt, unweit des letzten Camps, ungefähr
70 km nordöstlich von Colombo gelegen. Bereits kurz nach 6 Uhr – fast 3 Stunden vor Beginn – trafen die Ersten ein… Über 600 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder aus den umliegenden Ortschaften füllten im Laufe des Tages das Schulgelände. Sie alle kamen entweder mit gesundheitlichen Problemen oder litten speziell unter Einschränkungen der Sehfähigkeit.
Das medizinische Fachpersonal kam aus der Region: 6 ÄrztInnen, 2 Pharmazeutinnen sowie
6 OptikerInnen. Sie alle waren bereit, sich für diesen besonderen Tag zur Verfügung zu stellen. Sie führten Patientengespräche, untersuchten, diagnostizierten, schrieben Rezepte oder Überweisungen aus, Medikamente wurden ausgegeben, das Sehvermögen wurde getestet, Sehhilfen entsprechend angepasst.
Am häufigsten wurden die ÄrztInnen mit Blutdruckproblemen, allen Arten von Schmerzen, mit erhöhten Blutzuckerwerten, Hautproblemen und Einschränkungen im Allgemeinzustand konfrontiert. Entsprechend wurden Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel, Blutdruck- und Blutzuckersenker am meisten verschrieben.
Im Ergebnis der Augenuntersuchungen wurde die Fertigung exakt passender (!) Sehhilfen
– speziell von Bifokularbrillen – vorbereitet. Insgesamt werden in der kommenden Woche 187 dieser Brillen persönlich übergeben werden können!
Selbstredend waren alle Leistungen sowie Medikamente und Brillen für die Besucher der Camps kostenlos. Möglich wurde dies nur durch die dankenswerte Bereitstellung eines außerordentlich hohen Spendenbetrags. Gerade Medikamente waren im Vorfeld nur sehr schwer und stark verteuert aufzutreiben. Die Preise dafür sowie für Brillen hatten sich zwischenzeitlich etwa verdreifacht !…
Mit „Dank und Anerkennung“ beschreibt man nur ansatzweise das, was Ward 25 an diesem Tag von den Besuchern entgegengebracht wurde. Man hatte sich ihrer erinnert, ihnen geholfen, ihnen Hoffnung gegeben. Sinnbildlich die Äußerung einer Mutter unter Tränen der Freude, endlich wieder lesen zu können: „Ich hatte es schon aufgegeben … so ein Glück, dass ihr gekommen seid!..“
WARTEN AUF DEN BEGINN …
SPRECHSTUNDE IM KLASSENRAUM …
„APOTHEKE“ IM LEHRERZIMMER …